Die Chronik

Der Anfang

Der Kanuverein in Weimar wurde am 26.2.1966 gegründet. Die Gründerversammlung mit 6 Teilnehmern wählte Franz Kranz als Sektionsvorsitzen. Die Sektion Kanu schloss sich der SG Handwerk Weimar, einem trägerfreien Sportverein an und gehörte zu diesem bis Ende 1990. Die Sektionsgründung erfolgte unter Patenschaft der BSG Fortschritt Erfurt, Sektion Kanu.

Bereits während des Jahres 1966 kam es zur Bildung einer Kinder- und Jugendgruppe mit dem Ziel, Kanuslalom zu betreiben. Der Kauf von 3 Slalom-Faltbooten SL58 machte ein Training auf der Ilm möglich. Allerdings sehr eingeschränkt, denn das Bootsmaterial war 250 m vom Fluß in einem Scheunenboden eingelagert und mußte zu jedem Training transportiert werden, das Aufhängen von Toren war nur begrenzt möglich.

Die Standortsuche

Es bestand die dringende Notwendigkeit ein geeignetes Wassergrundstück zu finden, das wassersportliche Aktivitäten möglich machte und auf dem sich gegebenenfalls ein Boothaus realisieren ließe. Der Flussabschnitt an der Walkmühle in Oberweimar mit der dort vorhandenen reparaturbedürftigen Wehranlage im Besitz der Stadt Weimar bot diese Voraussetzungen. Unter Duldung des Rates der Stadt Weimar und der Flussmeisterei wurde das Wehr und die Floßgasse repariert und mit dem Bootfahren an dieser Stelle begonnen.

Der Bootshausbau 1

Im Jahr 1967 stellte der Sportverein einen Bauantrag an die damalige Staatliche Bauaufsicht "zur Errichtung eines Bootsschuppen" in einer Größe von 59 m². Die Baugenehmigung bekamen wir Anfang 1968 erteilt. Damit begann der Bau unseres ersten Bootshauses. Alle Arbeiten wurden von den Sektionsmitgliedern ohne Bezahlung geleistet. Für Material stellte die Handwerkskammer einen einmaligen Zuschuss von 5000.- M bereit. Ende 1970 war das Boothaus fertig, wurde genutzt aber baufsichtlichnicht abgenommen. Es lag auf einer Insel, der Zugang erfolgte über einen provisorischen Steg. Erst 1974 konnte ein neuer Steg errichtet werden. Ende 1979 erfolgte ein Anbau von 2 Umkleideräumen und 1982 konnte der Bootslageraum in die Walkmühle verlagert werden.

Die "Kleinigkeiten"

Um sportlich bestehen zu können musste das veraltete Bootsmaterial erneuert werden. Das ging nur in dem Boote selbst entwickelt und gebaut wurden. Der Eigenbau von Slalom- und Wildwasserbooten erfolgte Anfang der 70er Jahre. Systematisch wurde der Bootsbestand erneuert, erst im Eigenbau und zunehmend dann durch Kauf.

Riesenprobleme gab es mit geeigneten Paddeln, hier herrschte auch ständiger Mangel. Der Eigenbau von Slalompaddel erfolgte bis Ende 1989.

Ein weiterer Schwerpunkt war der Transport der Aktiven zu den Wettkämpfen. Ein Bus war ein Traum - eine Illusion.

Die sportlichen Aktivitäten

Wildwasser

Bereits 1968 erfolgte die Teilnahme erstmals an einer internationalen Fahrt, der Wildwasserfahrt mit Wettkampfcharakter auf dem Dunajec in Polen. In den Jahren zuvor wurden erste Erfahrungen auf einheimischen Flüssen gesammelt. Auch 1970 bis 1973 war der Dunajec und die Slovakischen Wildwasserwoche in der Hohen und Niederen Tatra Ziel von Mitgliedern des Vereines. Es bildete sich im Verein eine Gruppe, die Fahrten in der Tschechoslovakei, Polen, Rumänien und Bulgarien sowie in der DDR durchführte. Besonderer Höhepunkt war die Wildwasserwoche auf Böhmischen Flüssen. Die Befahrungen der Vydra, Kremelna, Ottawa sowie der Warmen und Kalten Moldau aber auch des Hammersky Potok über viele Jahre von 1972 bis 1989 waren unvergleichliche Erlebnisse. Alpenflüsse und Flüsse im Französischen Jura sowie Norwegen waren das Ziel Einzelner in den Jahren von 1990 an.

Wasserwandern

Die Seen der Mecklenburgischen Seeplatte, der Berliner Gewässer, der Masuren, die Elbe, Saale und die Ostsee waren und sind es immer wieder, die Mitglieder unseres Vereines bewegen sich aktiv zu betätigen. So sind in den vielen Jahren sicher auch eine stattliche Anzahl von Kilometern auf diesen Gewässern zusammen gekommen. Jedoch hat niemand ein Buch darüber geführt. Der km - Nachweis mit oder ohne Zuschläge, er war nach unserer Meinung zu stressig.

Der Kanu-Slalom

Mit den Aufbau einer Kindergruppe im Verein ergab sich gleichzeitig die Forderung und Verpflichtung diese regelmäßig sportlich zu beschäftigen, messbare und vergleichbare Ergebnisse zu erzielen, beste Voraussetzungen also für Kanuslalom.

Bereits 1967 konnten sich zwei Aktive für die DDR- Meisterschaften in Altenbrack (Harz) qualifizieren. 2 mal 13. Platz das Ergebnis und damit fing es an. In den Jahren 1970 bis 1974 gewannen Aktive unseres Vereins 5 Meisterschaftsmedaillen im Kinder- und Jugendbereich. Die Leistungsträger in dieser Zeit waren Jürgen und Petra Stüwe, Andreas Gasch, Sigurd Neugebaur, Volker Köditz.

1977 war ein besonders erfolgreiches Jahr. Unter Trainer Franz Kranz erreichten Torsten Benzin, Peter Helmbold und Birgit Kranz 5 Meisterschaftsmedaillen u.a. drei 1. Plätze bei starken Teilnehmerfeldern. In den folgenden Jahren gab es eine stetige Aufwärtsentwicklung sowohl in der Anzahl der Wettkämpfer als auch in der Qualität der Ergebnisse. Von 1980 bis 1990, jetzt unter Trainer R. Helmbold, konnten bei den DDR-Meisterschaften 10 Meistertitel in den Einzeldisziplinen und 13 erste Plätze in den Mannschaftswettbewerben gewonnen werden. Zahlreiche Platzierungen ergänzten das gute Abschneiden der Kanuten in dieser Zeit. Es gab bei vielen Slalomveranstaltungen hervorragende Ergebnisse. Besonders zu würdigen sind die Meistertitel im Herren K1 von Bernd Helmbold in den Jahren 1989 und 1990, sein Sieg beim Internationalen Kanuslalom in Zwickau 1989 und seine hervorragenden Plazierungen in Lipno (6.), Liptovsky Mikulacz (3.) und Zeliv (4.) und die Teilnahme am Weltpokal in Mezzana. Neben Bernd vertraten Peter Helmbold und Torsten Benzin im Rahmen der Nationalmannschaft der DDR unseren Verein bei Internationalen Veranstaltungen. Weitere Leistungsträger der 80iger waren Olaf Wundke, Beate Laug, Gundula Otte, stellvertretend für weitere Aktive des Vereins.

Nach 1990 ging es von den Erfolgen her bescheidener zu. Die im vereinten Deutschland stärkere Konkurrenz, weite Anreisen und vor allem sehr wenig Geld aber auch neue Berufsfelder und -notwendigkeiten führten zu einem Rückgang der sportlichen Erfolge. Erfolge gab es auch jetzt noch sporadisch, wie die eines Kay Günther oder der Gebrüder Gölzner. Der Verein hofft aus gegebenem Anlass auf neue Talente.

Die Wende

Die Strukturen des DDR-Sports, das war schon Ende 1989 zu sehen, blieben nicht bestehen und damit gab es auch neue Vereinsstrukturen. Am 4.7.1990 wurde die Bildung eines einzutragenden gemeinnützigen Vereins mit dem Namen "Kanu- und Gymnastikclub Weimar" von der Mitgliederversammlung beschlossen. Mit dem 2. Oktober 1990 wurde der Verein als "KGC Weimar 66 e.V." unter der Nr. 279 des Vereinigungsregisters beim Kreisgericht Weimar registriert.

Das neue Bootshaus

Weimar braucht Geld! Das Eingemachte wird verkauft. Die Walkmühle (unser Bootslager ist darin) soll verkauft werden. Der Umweltschutz schlägt zu. Unser Inselbootshaus liegt im Hochwasserbereich, die Strecke oberhalb der Mühle - unsere Trainingsstrecke- soll mindestens unter Landschaftsschutz. Was wird aus uns??? Das Szenario bei dem jeder Kanute das Grübeln bekommt, denn die Existenz des Vereins steht auf dem Spiel.

Zur Ehre unserer Stadtväter kam vom Rathaus die schriftliche Aussage: "Die Existenz des Vereins wird anerkannt, er bleibt bestehen". Damit begann die Suche nach Lösungen, einige wurden aus Geld- andere aus rechtlichen Gründen verworfen. Beim Landschaftsschutz konnte schnell eine Lösung gefunden werden. In der amtlichen Bekanntmachung nahm man den Satz auf:> " Der Kanusport kann im bisherigen Umfang weiter betrieben werden" - eine Lösung. Eine Idee zum Bootshaus vom Vorsitzenden des Vereins, Bernd Helmbold: "Wir stellen eine Bauvoranfrage zum Standort eines neuen Bootshauses an einer Stelle an der vor langer Zeit eine größere Scheune stand". Dieser Vorschlag wurde mit dem positiven Bauvorbescheid vom 29.6.98 amtlich anerkannt. Jürgen Rodegro, ein befreundeter Lippstädter Architekt und Kanute übernahm die Projektierung. Am 15.9.98 wurde der Bauantrag auf der Basis eines tragfähigen Finanzierungskonzeptes gestellt. Anlässlich des 1. Spatenstiches am 11.11.1998 überreichte Oberbürgermeister Volker Germer die Baugenehmigung und am 18.9.1999 war es soweit: das neue Bootshaus wurde unter Anwesenheit vieler Sportanhänger in Betrieb genommen.

Ein Traum ging in Erfüllung, realisiert durch Bauarbeiter, Vereinsmitglieder, Freunde und vor allem durch Zwei, die das alles initiiert und geleitet haben: Bernd Helmbold und Ralf Seidel.

… und weiter geht`s

Nach der Klärung der Standortfrage ging es sportlich weiter – mit viel Elan im Kinder- und Jugendbereich. Verschiedene Sportler machten seit 2000 auf sich aufmerksam, so sind stellvertretend zu nennen als Thüringer Landesmeister (bzw. Zweiter und Dritter) die Zwillinge Friederike und Julia Schrader, Pascal Seidel, Martin Jahn, die Geschwister Hans und Lilli Helmbold.

Verschiedene Erfolge konnten auch bei Großveranstaltungen erreicht werden, so wurden Ostdeutsche Meistertitel durch Tina Fischer und Bernd Helmbold (nunmehr im Altersklassenbereich) errungen, Vizemeister waren Hans Helmbold, Kay Günter und Robert Gölzner.

Wie in jedem Verein ist es auch bei uns so, dass es immer dieselben Sportler um das langjährige Duo von Vorsitzenden Bernd Helmbold und Stellvertreter Ralf Seidel sind, die aktiv zum gelingen beitragen. Zu beachten sind hier Reinhardt Helmbold, Kay Günter und Robert Gölzner, wie auch in besonderem Maße die Familien der Aktiven, deren Kinder oft auch Akteure sind und deren Frauen (respektive Männer) diesen Leidenschaft mit leben.


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